Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 74

1832 - Hannover : Hahn
74 Königreich Preußen. auf dem festen Lande und auf den westlichen Inseln; erstere auf den östlichen Inseln. In einigen Gegenden (Sandwichinseln) ha- den sie fast Europäische Hautfarbe. Sie sind alle, besonders die negerartigen, sehr roh, aber von ausgezeichneter Kunstfertigkeit und leben-von Fischerei und Ackerbau. Viele zeigen eine liebenswürdige Sanftmuth des.cbaracters (Freundschafts- und Pelew- (pelju) In- seln), andere (Neuseeland und Neuholland) thierische Wildheit. Blutige Kriege, Kindermord, Menschenfresserei. Die Engländer sind bemüht das Christenthum auszubreiten, was hin und wieder z. B. auf den Sandwich Inseln sehr gelungen ist, da vorhin hier, so wie noch jetzt auf den übrigen Inseln, der elendeste Fetischdienst herrschte. Bei den Neuholländern findet sich kaum eine Spur von Religion. Auf den Marianen leben Spanier, da einige dieser Inseln schon langst unter Spanischer Herrschaft stehen. Auf einigen Inseln herrschen eigene Könige, die vom Volke sehr verehrt werden; die Einwohner anderer Inseln und des festen Landes leben ganz unabhängig in einzelnen Stämmen und Familien. Auf verschiede- nen Punkten der Küste von Neuholland besonders in So., Neu- südwales (wehls) genannt, auf Van Diemens Land und einigen andern Inseln haben die Engländer Niederlassungen errichtet und schon einige Städte erbauet. Nur die Küsten von Neuholland sind bekannt; weit ins Innere ist noch kein Europäer gekommen. Bemerkungen: Korallenfelsen; Mangel an Säugethieren auf den Inseln; Kleidung vom Baste des Papiermaulbeerbaums; Tättowiren; Menschenopfer; Tabu; Verbrecher Cotonieri; Bildung auf den Sandwich Inseln. Anhang. Die Norddeutschen Staaten. Das Königreich Preußen. Der ganze Staat besteht aus zwei großen ganz getrennten Theilen: a) dem östlichen in S. der Ostsee zwiscben Rußland, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Könige. Sachsen, Großher- zvgthum und Herzogthümern Sachsen, Reuß, Kurhessen, Hanno- ver, Braunschweig und beiden Meklenburg, welcher aber auch die Herzogthümer Anhalt fast ganz und die Hälfte der Fürstenthümer Schwarzburg nebst einigen kleinen Sächsischen und Meklenburg. Ge- bieten in sich schließt; b) dem westlichen, welcher von Hannover, Schaumburg, Lippe, Braunschweig, Kurhesscn, Waldeck. Nassau, Hessen Darmstadt und Homdurg, Sachsen Koburg, Rheinbaiern, Frankreich, Belgien und Holland eingeschlossen wird. Einige kleine

2. Theil 3 - S. 105

1861 - Leipzig : Teubner
105 sische Seemacht fast gänzlich. —f) In der Vendee bewirkten Hoches Siege, noch mehr das Amnestiedekret (2. Dec. 1794) und die Gestattung der Kultusfreiheit, daß die Chouans die Waffen niederlegten. Zuerst schloß der Großherzog von Toskana Frieden, sodann sich vom Reich trennend Preußen 5. April 1795 zu Basel, (Demarkationslinie 17- Mai für das neutrale Deutschland), ferner unter Abtretung der ihm gehörigen Hälfte von San Domingo Spanien (22. Jul.) wo der Günstling der Königin Don Manuel Go doi (der Friedenfürst) sich nur durch Anschluß an Frankreich gegen die Granden zu behaupten hoffte. § 143- In England behauptete sich das Ministerium Pitt trotz der Reformbestrebungen der Opposition (Fox und Burke) und der steigenden Schuldenlast und somit ward der Krieg gegen Frank- reich fortgesetzt und auch Oesterreich zum Ausharren bewogen. Unglücklich war zwar der von England wieder angeregte Auf- stand in der Vendee unter Georges Cadoudal und Cha- rette; die bei Quiberon gelandeten Emigrierten wurden von Hoche vernichtet und bis zum März 1796 der Krieg beendet. Da- gegen wurden von Holland Malacca, Conchin, Travancoor, Cey- lon , Amboina, 1795 das Kapland erobert, und Spanien, das 1796 mit Frankreich ein Bündnis schloß, verlor eine Besitzung nach der andern; der Angriff auf Irland ward durch einen Sturm ver- hindert, der glänzende Seesieg bei St. Vincent (24. Febr. 1797) gab England das entschiedenste Uebergewicht, obgleich die Eroberung Domingos nicht gelang. Der Streit mit Nordame- rika über die Schifffahrt der Neutralen hatte keine Folge, aber auch die nach Oesterreichs Abtreten angeknüpften Friedensunter- handlungen zu Lille führten zu keinem Resultat. Im südlichen Deutschland bewärte sich der Erzherzog Karl von Oesterreich als großer Feldherr gegen die Franzosen. Zwar betrieb Pichegru, in geheime Unterhandlungen mit den ver- triebnen Bourbonen verwickelt, den Krieg läßig, aber glorreich waren die Siege bei Wetzlar und Uckerath, durch welche Jour- dan über den Rhein zurückgetrieben ward. Unterdes drang Mo- reau im Süden vor und wärend nun der Erzherzog diesem die Spitze zu bieten genötigt war, warf Jourdan die ihm gegenüber stehenden Truppen zurück und bedrohte nach dem glücklichen Kampf bei Amberg und Sulzbach sogar Oesterreich. Da bewies Karl seine Meisterschaft, indem er sich zwischen die beiden Heere warf, rasch Jourdan bis über den Rhein zurückdrängte und da- durch auch Moreau zum vielfach gefährdeten, aber meisterhaft bewerkstelligten Rückzug nötigte. § 144. Die Entscheidung ward herbeigeführt durch Napo- leon Bonaparte, welcher 1796 das Kommando der italienischen Armee übernahm. Nachdem er rasch den österreichischen Gene- ral Beaulieu zurückgedrängt, zwang er Sardinien zum Frieden (Savoyen und Nizza an Frankreich, Besatzung in Alessandria).

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 448

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
448 erschöpft, iit Frankreich Geldmangel und Hungersnoth, und Preußen machte sogar Frieden zu Basel am 5. April. Es zog eine Demarkationslinie, die von den Franken nicht überschritten werden sollte; diese schloß sein eignes Gebiet, Hessen, Braunschweig und Hannover ab, nicht aber Schwaben und Vorder- östreich. Den Franzosen wurde Belgien und die batavische Republik überlassen, ja das ganze linke Rheinufer in einem geheimen Artikel, wogegen Preußen eine Entschädigung auf Kosten der kleineren Reichsstände ausbedungen wurde. So trat Preußen vom Kampfplatze ab. Bald folgte auch Spanien, von welchem die Repuplik St. Domingo oder Haiti gewann) der Großherzog von Toskana hatte schon vorher Frieden geschlossen. Sechstes Kapitel. Polen zum zweiten und drittenmale von den drei Mächten getheilt. (1795.) Preußen hatte mit der Republik vorzüglich deßwegen Frieden geschloffen, um nicht zu kurz zu kommen bei der neuen Beutetheilung im Osten. Katha- rina von Rußland nämlich hatte gegen die Franzosen nur Worte des Zornes geschickt und die Gelegenheit benutzt, die Türkei wieder anzugreisen. Diese vertheidigten abet ihre Festungen so hartnäckig, daß Katharina gegen kleinen Gewinn Frieden machte und mit der rückkehrenden Armee das wehrlose Polen überfiel und 4000 ^Meilen besetzte. (1792.) Da machte sich auch Preußen herbei und nahm 1000 ^Meilen und Oestreich ein kleineres Stück, der Rest wurde nun von den drei Machten bevormundet. (1793.) Aber im folgenden Jahre 1794 erhoben sich die mißhandelten Polen unter dem edlen Kosciusko, der mit Washington und Lafayette in Amerika gefochten hatte. Die Russen in Warschau wurden niedergemetzelt, kleinere Abtheilungen geschlagen und ganz Polen stand auf. Zuerst erschien die preußische Armee und Kosciusko mußte weichen, aber Warschau wurde vergeblich belagert und die Preußen wurden ge- nöthigt, sich wieder zurückzuziehen. Aber nun rückten auch die russischen Heere an, Kosciusko wurde geschlagen und fiel verwundet in russische Gefangenschaft)

4. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 50

1889 - Berlin : Springer
Ludwig Xviii nach Belgien entfloh. Aber gegen diese zweite Herrschaft Napoleons waffneten sich sofort alle Mächte Europas. Ein preußisches Heer unter dem Feldmarschall Blücher und ein englisches unter dem Herzog von Wellington standen zuerst im Felde, und in Belgien, nahe bei Brüssel, fiel die Entscheidung. Napoleon eilte, beide Heere zu schlagen, bevor sie sich vereinigen konnten, und es gelang ihm auch, in der Schlacht bei Ligny, Blücher zurückzuwerfen. Nun griff er, überzeugt, daß Blüchers Armee zu einem Kampfe nicht mehr fähig sei, am 18. Juni 1815 das Heer Wellingtons bei dem Dorfe Waterloo an. Aber er traf auf den hartnäckigsten Widerstand, den er vergebens zu überwältigen suchte. Da langte am Nachmittag Blücher mit den Preußen auf dem Schlachtfeld an, und nun wurde Napoleons Heer in die Flucht geschlagen und durch Gneisenans energische Verfolgung völlig aufgelöst. Diese Schlacht bei Belle-Alliauce, wie die Preußen sie nennen, machte der zweiten Herrschaft Napoleons, die ungefähr hundert Tage gedauert hatte, ein Ende, und zum zweiten male zogen die Sieger in Paris ein. Von allen verlassen flüchtete Napoleon nach Nochefort, einem Hafen an der Westküste Frankreichs, wo er in der Hoffnung, in England eine Zuflucht zu finden, ein britisches Schiff bestieg. Nach dem Beschlusse der Verbündeten wurde er aber als Kriegsgefangener nach der einsamen Insel Sankt Helena im atlantischen Ocean gebracht, wo er im Jahre 1821 starb. Sein einziger Sohn, schon in der Wiege König von Rom genannt, wurde am Hofe seines Großvaters in Wien erzogen, starb jedoch in jugendlichem Alter. Ludwig Xviii kehrte auf den Thron von Frankreich zurück, das im zweiten Frieden von Paris weitere Grenzgebiete verlor. Durch den Wiener Kongreß wurde Österreich wiederhergestellt und ansehnlich vergrößert. Preußen erhielt den bisher schwedischen Teil von Vorpommern mit der Insel Rügen und die Hälfte des Königreichs Sachsen, ferner bedeutende Gebiete am Rhein, welche, verbunden mit älteren Besitzungen, zwei neue Provinzen, die Rhein-pr ovinz und Westfalen, bildeten, und einen Teil der im Jahre 1807 abgetretenen polnischen Gebiete. Dagegen verlor Preußen Ostfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern, und den größten Teil feiner polnischen Provinzen an Rußland. Somit erntete

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 525

1852 - Leipzig : Wigand
Specieñe Geschichte. 525 Krieg gegen die Pforte aus. Die Russen stiegen über das Balkan- gebirge, siegten in Europa und Asien, eroberten Adrianopel und schlossen hier 1829 einen glänzenden Frieden. Großbritannien sah durch den Wiener Frieden nicht nur seinen Welthandel sicher gestellt, sondern es behielt auch viele der für jenen Handel ain vortheilhaftesten gelegenen französischen, holländischen und spanischen Colonieen und Gibraltar; dazu bekam cs Malta, Helgoland, das Protectoral der sieben ionischen Inseln. Es umfasste nun in Europa 5554 Quadratmeilcn mit 21,395,000 Einwohnern, und in den übrigen vier Erdtheilen 182,525 Quadratmeilen, also zusammen mit den außereuropäischen Besitzungen: 136,540,000 Menschen. Frankreich erhielt Senegal, Gorea in Afrika, Martinique, Guadeloupe, Cayenne in Amerika, und in Ostindien: Pondtchery, Mahee, Chandernagor und Isle Bourbon zurück. Es umfasst mithin 10,744 Quadratmeilen mit etwa 32,000,000 Seelen. Die Schweiz nahm eine neue Verfassung (Bundesacte) an, zu welcher 22 Cantons geschlagen wurden, die 696 Quadratmeilen mit 1,835,300 Einwohnern enthalten. Sardinien erhielt Savoyen, Nizza und Piemont zurück und an Genua und Theilen von Mailand Vergrößerung. Es umfasst 1339 Quabratmeilen mit 4,176,200 Menschen. «Der K i r ch e n st a a t wurde auf die Grenzen zurückgebracht, welche ihn vor der Revolution einschlossen, verlor aber Avignon in Frankreich, und behielt also 811 Quadratmeilen und 2,425,800 Einwohner. Die Niederlande sielen als ein Königreich an das Haus Ora- nten. Es wurden die sämmtlichen belgischen und batavischen Provin- zen, sowie Lüttich und Luxemburg dazu geschlagen. Von den früheren Eoloniecn aber erhielten die Niederlande: Surinam, Curaeao, St. Eustache, Batavia, Malacca und die Molukken-Inseln zurück. Dieser Staat begriff damals mithin 5475 Quadratmeilen mit 12,218,300 Einwohnern. Dänemark verzichtete aufnorwegen und erhielt dafür Lauenburg, so dass es 2688 Quadratmeilen mit 1,989,500 Menschen enthält. Schweden erhielt durch den Frieden von Kiel (1814) Norwegen für das früher an Russland verlorene Finnland. Es umfasst nun 13,736 Quadratmeilen mit 3,610,000 Menschen. Deutlchlanb bildet nach der deutschen Bundesacte einen Staa- tenbund von 38 Bundesstaaten, welche ihre Bundesversammlungen zu Frankfurt a. M. halten. Die sämmtlichen deutschen Bundesstaaten begreifen 11,735 Quadratmeilen, auf denen 30,086,348 Menschen wohnen. Um einige zweifelhafte Verhältnisse näher zu bestimmen, ver- sammelte sich im November 1819 ein Ministercongress in Wien. Die meisten Regenten gaben nun ihren Ländern eine zeitgemäßere Verfassung und schürzten dadurch die Bande, welche Fürst und Volk

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 451

1829 - Leipzig : Hinrichs
Die Niederlande. 451 Wochen in einem Staate vernichtet, wo schon vor Jahrhun- derten die Fahne der bürgerlichen Freiheit geweht hatte. Allein dieser wiederhcrgestelltc Staat erhielt bald darauf, durch die Verbindung der gcsammten vormaligen östreichi- schen Niederlande (Belgiens) und des Hochstifts Lüttich mit demselben, einen Zuwachs, der dessen Bevölkerung bis gegen 5 Millionen Menschen erhöhte. Am 16. Marz 1815 nahm der Fürst Wilhelm die königliche Würde an, und das Königreich der Niederlande ward von dem Wie- ner Congresse in der Neihe der europäischen Mächte aner- kannt. Der König gehört, wegen des Großherzogthums Luxemburg, das zu einer Secundogenitur des oranischen Hofes bestimmt ward, zum teutschen Staatenbunde, und die Festung Luxemburg selbst blieb eine teutsche Bundes, festung. Wegen seiner vormaligen teutschen Erbbesttzungen schloß der König Verträge mit dem herzoglichen Hause Nas- sau und mit dem Könige von Preußen, in welchen er auf dieselben verzichtete. Der zweite Pariser Friede (20. Nov. 1815) verstärkte die Staatskraft des Königreiches der Nieder- lande durch einen nicht unbedeutenden belgischen Landstrich mit den Festungen Marienburg und Philippeville. Eine neue Verfassung ward vom Könige am 24. Aug. 1815 für das Grundgesetz des Königreiches erklärt, obgleich die Bel- gier vielen Bestimmungen derselben widersprachen. Wegen der Koloniccn ward zwischen Großbritannien und den Niederlanden (13. Aug. 1814) ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem Großbritannien das Vorgebirge der guten Hoffnung, Demcrary, Essequebo und Berbice behielt, da- gegen Batavia, die Molucken, Surinam, St. Eustach und Eurassao an die Niederlande zurückgab. In einem späteren Vertrage vom 17. März 1824 zwischen beides Mächten, über- ließ der König der Niederlande den Britten alle Besitzungen auf dem festen Lande von Indien, namentlich die Stadt und Festung Malakka; dagegen verzichtete Großbritannien auf das Fort Marlbourough und alle seine bisherigen Besitzun- gen auf Sumatra.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 441

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 441 und Ocftrcichcr im Sommer 1799 in Oberitalien siegten, mußte Macdonald, der an Championets Stelle getreten war, aus Neapel sich zurückzichen, wo, unter blutigen Scc- ncn, die alte Ordnung der Dinge hergestellt ward. Noch blieb Neapel im Kriege gegen Frankreich, bis die Schlacht bei Marcngo auch diese Macht zu dem Separatfrieden zu Florenz (28. März 1801) mit Frankreich nöthigte, nach welchem Neapel den Britten alle seine Hafen verschließen, die Insel Elba, das Fürstenthum Piombino und den Stato degli Presidii an Frankreich abtrctcn, und ein französisches Corps zur Besetzung der Küstenländer aufnehmen mußte. — Bei dem Wicderausbruche des Krieges zwischen Frankreich, Oestrcich und Rußland zogen sich die französi- schen Truppen aus Neapel, nach einem zwischen Frankreich und Neapel (Sept. 1605) abgeschlossenen Neutralitatsver- trage. Als aber, diesem Vertrage zuwider, Russen und Britten daselbst landeten, welche dem Marschall Masscna in den Diucfcn fallen sollten, und der Friede von Prcßburg diese Maasregeln vereitelte, erließ Napoleon (27. Dec. 1805) einen Aufruf an seine Soldaten, worin er erklärte: daß die bisherige Dynastie in Neapel und Sicilien zu regieren aufgehört habe. Der Marschall Massena eroberte das Königreich, welches die bourbonische Familie verließ, die sich nach Sicilien begab, wo sie bis 1815 unter brittischem Schutze lebte. Napoleon ernannte seinen eitern Bruder Joseph (30.Marz 1806) zum Könige von Nea- pel und Sicilien, und bestimmte die Erblichkeit der Königs würde in der männlichen Nachkommenschaft des- selben. Nach einer zweijährigen Negierung berief aber Na- poleon den König Joseph auf den spanischen Thron (1808), wogegen ec den bisherigen Großherzog von Berg, Joachim, zum Könige von Neapel ernannte. Die bourbonische Dynastie behauptete sich im Besitze der Insel Sicilien, ohne daß den Neapolitanern die Eroberung Sicilicns, und den Britten die Eroberung Neavcss gelingen wollte. Doch ward selbst der königlichen Familie der Einstuß des brittischen Gesandten zu drückend; denn die Königin Karoline verließ Sicilien, um über Konstantinopcl nach Ocst-

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 445

1829 - Leipzig : Hinrichs
445 Italien nach dem Wiener Congresse. letztem, welcher an Oestreich kam) und die Fürstenthümer Bcncvcnt und Ponte Corvo zurück. Bloö Avignon und Venaissin blieben mit Frankreich vereiniget. — Die in- nerhalb des Kirchenstaates gelegene kleine Republik St. Marino behielt ihre Selbstständigkeit und frühere Verfas- sung, wie ihr dieselbe selbst während der französischen Herr- schaft in Italien geblieben war. So wie sich die aus Neapel verdrängte bourbonische Dynastie in Sicilien behauptet hatte; so wollte sich Mu- rat, nach Napoleons Sturze, gestützt auf sein Bündniß mit Oestreich und England (1814), in Neapel behaupten. Allein seine Vcrgrößerungsabsichten in Hinsicht auf Mittel- und Oberitalien, so wie seine geheime Verbindung mit Na- poleon bei dessen Wiedererscheinen in Frankreich (Marz 1815) traten so deutlich hervor, daß ihm Oestreich den Krieg an- kündigte, und diesen binnen zwei Monaten so bestimmt ent- schied, daß Ferdinand 4 von Sicilien wieder nach Neapel zurückkehren konnte, worauf ihn der Wiener Congreß in dem Besitze Neapels bestätigte. Ferdinand vereinigte (12. Dcc. 1810), — zunächst um die in der sicilischen Verfas- sung vom Jahre 1812 beabsichtigte Trennung beider Reiche zu beseitigen, — Neapel und Sicilien unter dem Namen: Königreich beider Sicilien, und ließ den im Octo- der 1815 an der calabrischcn Küste gelandeten, und von den Einwohnern in Pizzo gefangenen, Murat am 13. Oct. 1815 zu Pizzo, alö französischen General, erschießen. Die sieben jonischen Inseln wurden in einem, zwischen England, Rußland und Oestreich (5. Nov. 1815) abgeschlossenen Vertrage, unter der Benennung der ver- einigten Staaten der jonischen Inseln, als ein unabhängiger, aber unter dem unmittelbaren und auöschlie- ßendcn Schutze Großbritanniens stehender, Freistaat aner- kannt, welchem der damalige Prinz-Regent von England (l. Jan. 1818) eine besondere Verfassung gab. — Die Insel Maltha blieb ein Eigenthum Großbritanniens; die illyrischen Provinzen hingegen kehrten unter Oestreichs Oberherrschaft zurück, und wurden von dem Kaiser Franz am 10. Aug. 1816 zu einem besonder» Königreiche er-

9. Die neuere Zeit - S. 259

1872 - Paderborn : Schöningh
— 259 — O diesen auch die Festung Landau. Holland, die Schweiz und Italien wurden wieder selbständig; England behielt die eroberten Inseln Malta, Tabago, St. Lucia und Isle de France. Vergebens riethen Stein und andere Patrioten von Frankreich die Abtretung der ehemals deutschen Länder Eisass und Lothringen zu verlangen. Diese Forderung wurde damit abgewiesen, dass man die Ordnung der deutschen Verhältnisse auf einen (Kongress zu Wien verschob. Der Wiener Congress, 1. Nov. 1814—9. Juni 1815. §. 65. Die Beherrscher und diplomatischen Vertreter der bedeutendsten europäischen Mächte versammelten sich auf einem glänzenden Fürstentage zu Wien, um die Länder des aufgelösten Napoleonischen Weltreiches wieder den legitimen Dynastien zuzuweisen. Unter den österreichischen Diplomaten ragte besonders Metternich, unter den preussischen Hardenberg und Wilhelm v. Humboldt, unter den französischen Talleyrand hervor. Die bedeutendste Schwierigkeit bei der neuen Länder-vertheilung boten die Entschädigung Preussens durch Sachsen und der Anspruch Russlands auf das ganze Grossherzogthum Warschau. Schon bildete sich gegen diese beiden Mächte eine Verbindung zwischen Oesterreich und Frankreich. Indess wurde der Streit durch die Vermittlung Englands ausgeglichen, weil Napoleons Versuch die verlorene Herrschaft wieder zu erobern die Mächte zur Eintracht zwang. So einigte man sich denn endlich nach längeren Unterhandlungen. A. Die deutschen Staaten: 1. Oesterreich erhifelt wieder den Besitzstand, den es vor 1805 hatte, und bekam demnach Illyrien, Venedig, Mailand, Tyrol und Salzburg. Baiern wurde für die Herausgabe von Tyrol und Salzburg durch die Rheinpfalz, Würzburg und Aschaffenburg entschädigt. 2. Preussen gewann die grössere, aber dünner bevölkerte Hälfte des Königreichs Sachsen, dessen Beherrscher für seine lange Anhänglichkeit an Napoleon durch diese Abtretung gestraft wurde. Von dem Grossherzogthum Warschau erhielt es zur Herstellung des besseren Zusammenhanges der östlichen Provinzen den Bezirk Posen. Für seine Verluste an der Ost-und Westgrenze ward es durch einige Gebiete in der Rhein- { 1 , ) , , ! . \ - . (• . r" ,-.,x . " y. Vw -d- ( Jl

10. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 57

1871 - Hannover : Hahn
Fragen und Aufgaben. 57 die Umgrenzung der 3 freien Städte! — 4) a. Vergl. die Volksdichtigkeit von Meklenburg mit der des preuß. Staates, b) welcher preuß. Provinz steht Meklenburg in dieser Be- Ziehung am nächsten? — 5) Desgl. für Oldenburg! — 6) Welchen Rang würde mich der Volkszahl a) Hamburg, b) Bremen, c) Lübeck einnehmen in der Reihe der größten preuß. Städte! — 7) Gib deu kürzesten Eisenbahnweg an a) von Stettin nach Hamburg, b) von Bremen nach Emden! — 8) Welche oldenburg. Besitzung liegt in der Rhein- Provinz? Zur politischen Uebersicht der mitteldeutschen Staaten. 1) Gebt von den 4 größten Staaten die Grenzen an! — 2) Welche unter den mitteldeutschen Staaten gehören noch theilweise der norddeutschen Ebene an? — 3) Welche sind ganz von preußischem Gebiet eiugeschloßen? — 4) Welche Stücke Preußens sind ganz von mitteldeutschen Staaten um- schloßen? — 5) Miß a) die Entfernung der Noedspitze von Schaumburg-Lippe von der Südspitze von Waldeck/ b) die Entfernung dieser Südspitze von der Ostspitze des Königr. Sachsen, c) schätze darnach die Entfernung des ersten von dem letztgenannten Punkte, d) berechne den Inhalt des so gewonnenen rechtwinkligen Dreiecks und e) vergl. hiermit den Gesammtinhalt der mitteldeutschen Staaten! — 6) Vergl diesen Gesammtinhalt mit dem der größten prenß. Provinz! •— 7) Welcher unter den mitteldeutschen Staateu hat die größte Volksdichtigkeit? — 8) Vergl. die durchschnittliche Volksdichtigkeit aller mit derjenigen der am dichtesten bevöl- kerten Provinz Preußens! — 9) Welcher mitteld. Staat ist der gewerbreichste und warum? — 10) Nenne diejenigen Städte, welche an einem der deutschen Hauptslüße liegen! Zur politischen Uebersicht der süddeutschen Staaten. 1) Gib von jedem Lande die Grenzen an! — 2) Gib von jedem Lande an, a) welchem Theil des mitteldeutschen Gebirgslandes, b) welchen Flußgebieten es augehört! — 3) Beschreib den Laus der Donau aus deutschem Boden! — 4) Desgl. den Mainlauf! — 5) Um wieviel Meilen liegt Regensbnrg nördlicher als die Donauquelle? — 6) Welcher Läugeugrad schneidet alle 3 Länder? — 7) Wie verhält sich Baiern a) zu Würtemberg und Baden znsammen, b) zur
   bis 10 von 71 weiter»  »»
71 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 71 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 211
1 444
2 42
3 142
4 936
5 620
6 5361
7 1169
8 11
9 52
10 2224
11 171
12 176
13 22
14 11
15 1563
16 409
17 1064
18 101
19 264
20 5
21 410
22 1571
23 24
24 1539
25 74
26 80
27 270
28 91
29 429
30 521
31 591
32 294
33 84
34 553
35 71
36 182
37 1729
38 967
39 445
40 35
41 8658
42 37
43 45
44 70
45 1133
46 32
47 66
48 30
49 2796

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 3
4 3
5 1
6 1
7 2
8 3
9 10
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 5
16 7
17 5
18 1
19 0
20 2
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 2
28 1
29 11
30 1
31 0
32 0
33 5
34 8
35 0
36 0
37 1
38 1
39 1
40 0
41 3
42 0
43 1
44 32
45 1
46 0
47 0
48 2
49 0
50 0
51 0
52 0
53 1
54 0
55 0
56 2
57 0
58 0
59 0
60 7
61 9
62 7
63 0
64 46
65 0
66 2
67 0
68 2
69 0
70 1
71 0
72 1
73 2
74 43
75 1
76 2
77 0
78 3
79 1
80 11
81 0
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 10
93 0
94 3
95 3
96 20
97 4
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 72
1 58
2 23
3 85
4 11
5 248
6 78
7 1165
8 59
9 5340
10 25
11 174
12 95
13 25
14 321
15 0
16 638
17 336
18 169
19 687
20 4
21 1801
22 0
23 2
24 97
25 153
26 75
27 7
28 16
29 199
30 94
31 137
32 30
33 748
34 74
35 824
36 255
37 1
38 294
39 747
40 223
41 3
42 11
43 35
44 2158
45 56
46 120
47 396
48 5
49 74
50 62
51 75
52 195
53 132
54 1171
55 1885
56 9
57 82
58 15
59 671
60 251
61 646
62 138
63 76
64 67
65 158
66 278
67 4457
68 121
69 23
70 389
71 1582
72 18
73 655
74 21
75 334
76 64
77 62
78 1077
79 543
80 707
81 827
82 25
83 56
84 5
85 2
86 36
87 20
88 488
89 34
90 146
91 433
92 149
93 3445
94 144
95 25
96 321
97 153
98 660
99 153
100 253
101 34
102 127
103 1941
104 2
105 63
106 22
107 105
108 6
109 68
110 97
111 42
112 12
113 70
114 67
115 5
116 33
117 1604
118 269
119 119
120 1
121 392
122 194
123 18
124 103
125 18
126 41
127 182
128 8
129 163
130 264
131 548
132 47
133 376
134 7
135 83
136 444
137 54
138 15
139 581
140 536
141 300
142 99
143 65
144 1137
145 128
146 6
147 26
148 214
149 107
150 632
151 465
152 76
153 290
154 23
155 387
156 899
157 572
158 103
159 176
160 160
161 33
162 0
163 1
164 12
165 249
166 196
167 187
168 12
169 50
170 928
171 118
172 78
173 382
174 4896
175 280
176 2562
177 478
178 10
179 106
180 39
181 2
182 1341
183 936
184 71
185 13
186 50
187 11
188 393
189 3
190 0
191 558
192 29
193 128
194 76
195 21
196 44
197 3027
198 1408
199 330